Was ist MariaDB? Alles Wissenswerte zur Open-Source-Datenbank
MariaDB ist ein unabhängiges relationales Datenbankmanagementsystem, das eine hohe Performance, flexible Storage-Engines und nahtlose Kompatibilität mit MySQL bietet. Es punktet zudem mit umfassenden Sicherheitsfunktionen, JSON-Support und einfacher Skalierbarkeit. Zu den typischen Einsatzgebieten der MariaDB-Datenbank zählen Webanwendungen, Cloud-Datenbanken, E-Commerce und Unternehmensanwendungen.
Was ist MariaDB?
MariaDB stellt ein Allzweck-Open-Source-Managementsystem für relationale Datenbanken dar, das 2009 durch eine Abspaltung von MySQL ins Leben gerufen wurde. Es zählt weltweit zu den beliebtesten Datenbankservern und kommt unter anderem bei Google, WordPress sowie Wikipedia zum Einsatz. Die Weiterentwicklung der Plattform koordiniert die MariaDB Foundation, die Release-Zyklen, Qualitätssicherung und Sicherheitsupdates verantwortet. Das Datenbankmanagementsystem (DBMS) wird unter der GPLv2-Lizenz veröffentlicht, was bedeutet, dass MariaDB Open Source ist.
Wie MySQL verwendet auch MariaDB das relationale Datenbankmodell, das Daten in Tabellen organisiert. Diese lassen sich miteinander in Beziehung setzen, was komplexe Abfragen und eine effiziente Datenverwaltung möglich macht. MariaDB-Datenbanken basieren auf der universellen Sprache SQL (Structured Query Language), die für den Datenzugriff und die Datenverwaltung in relationalen Datenbanken ausgelegt ist. Der SQL-Befehl SELECT
ermöglicht es beispielsweise, Daten abzufragen, wohingegen sich mit dem Befehl INSERT
Daten in eine Tabelle einfügen lassen.
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MariaDB wurde in C und C++ programmiert, unterstützt neben diesen Programmiersprachen aber zum Beispiel auch Java, Python, PHP und Perl. Außerdem ist das Datenbankmanagementsystem für alle wichtigen Betriebssysteme ausgelegt – also sowohl für Windows und Linux als auch für macOS – und damit plattformübergreifend einsetzbar.
Welche Funktionen bietet MariaDB?
MariaDB überzeugt durch ein umfangreiches Set an Features, das moderne Anforderungen an Performance, Skalierbarkeit und Sicherheit abdeckt. Das Funktionsspektrum umfasst unter anderem:
- Modulare Storage-Engines: MariaDB-Datenbanken stellen mehrere Speicher-Engines bereit, die für unterschiedliche Anforderungen ausgelegt sind. InnoDB wurde als allgemeiner Transaktionsspeicher konzipiert. Aria ermöglicht das einfache Kopieren von Tabellen zwischen verschiedenen Systemen, MyRocks eine stärkere Komprimierung. Mit OQGRAPH lassen sich Hierarchien und komplexe Graphen handhaben.
- ACID-Konformität: MariaDB unterstützt Transaktionen mit den ACID-Eigenschaften (Atomarität, Konsistenz, Isolation, Dauerhaftigkeit). Dadurch werden alle Operationen innerhalb einer Transaktion entweder komplett oder gar nicht ausgeführt bzw. bei Fehlern rückgängig gemacht, was die Datenintegrität selbst bei Systemausfällen sicherstellt.
- Replikation und Skalierung: Die Plattform ist dazu in der Lage, Lasten auf mehrere Server aufzuteilen. ColumnStore wurde speziell für die Big-Data-Skalierung entwickelt. Mit Galera existiert zudem ein synchroner Multi-Master-Cluster. Spider nutzt Partitionierung, um Daten-Sharding serverübergreifend zu realisieren.
- Erweiterte SQL-Funktionen: Mit Features wie Window Functions, Common Table Expressions (CTEs) und JSON-Datentypen lassen sich komplexe Abfragen und moderne Datenmodelle realisieren.
- Umfangreiche Sicherheitsfeatures: MariaDB bietet nicht nur regelmäßige Sicherheitsupdates, Verschlüsselung und rollenbasierte Zugriffskontrolle, sondern auch zahlreiche Plugins für die Authentifizierung.
Im Guide „MySQL/MariaDB installieren“ erläutern wir, wie Sie mit MySQL oder MariaDB eine Datenbank erstellen.
Welche Vorteile bietet MariaDB?
MariaDB kombiniert Leistungsfähigkeit mit Quelloffenheit und Flexibilität, wodurch es sich für Projekte jeder Größenordnung eignet: Ob kleine Webanwendungen oder unternehmenskritische Systeme – wer MariaDB verwendet, profitiert von zahlreichen Vorteilen. Die nachfolgende Übersicht fasst die wichtigsten Vorzüge zusammen:
- Vollständig Open Source und kostenfrei: MariaDB steht unter der GPLv2-Lizenz. Dadurch entfallen Lizenzgebühren und Sie haben vollen Zugriff auf den Quellcode, was Ihnen große Freiheiten bei der Anpassung und Erweiterung der Software bietet.
- Kompatibilität mit MySQL: MariaDB ist mit MySQL kompatibel. Dadurch lassen sich bestehende Anwendungen, Tools und Skripte, die MySQL nutzen, meist ohne großen Aufwand umstellen.
- Hohe Performance: Dank Features wie spezialisierter Storage-Engines gelingt es MariaDB, Anfragen auch unter starker Last und bei großen Datenmengen schnell abzuarbeiten. Horizontale Skalierung durch Replikation und Clustering lassen sich unkompliziert konfigurieren.
- Aktive Community: Eine weltweite Gemeinschaft, die sich aus Entwicklerinnen, Entwicklern und Unternehmen zusammensetzt, trägt zur Weiterentwicklung von MariaDB-Datenbanken bei. Diese erhalten kontinuierlich neue Features und regelmäßige Aktualisierungen.
- Kostengünstige vCPUs und leistungsstarke dedizierte Cores
- Höchste Flexibilität ohne Mindestvertragslaufzeit
- Inklusive 24/7 Experten-Support
Anwendungsgebiete: Wofür eignet sich MariaDB?
MariaDB eignet sich für ein breites Spektrum an Anwendungen, das von klassischen Webprojekten über datenintensive Unternehmenslösungen bis hin zu modernen Cloud- und Big-Data-Umgebungen reicht. Gleichzeitig bietet sich das Datenbankmanagementsystem sowohl für simple Einstiegsprojekte als auch für komplexe Architekturen an. Als klassische Einsatzszenarien gelten zum Beispiel:
- Webanwendungen: Die Datenbanklösung wird häufig verwendet, um Daten in Webanwendungen zu verwalten. Ein Beispiel dafür sind Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla! oder Drupal, die trotz großer Ströme an Besucherinnen und Besuchern zuverlässig auf MariaDB laufen.
- Cloud-Datenbanken: Viele Cloudanbieter wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud und Microsoft Azure bieten MariaDB als vollständig verwalteten Service an. Damit lassen sich Datenbanken flexibel skalieren und automatisiert warten.
- Onlineshops: In E-Commerce-Systemen wie Magento verwaltet MariaDB Produktkataloge, Bestellungen und Daten von Kundinnen sowie Kunden. MariaDB-Datenbanken gewährleisten selbst bei einer hohen Anzahl an Userinnen und Usern schnelle Transaktionen.
- Geschäftskritische Anwendungen: Ein weiteres Einsatzgebiet sind unternehmenskritische Umgebungen mit hohen Anforderungen an Verfügbarkeit und Performance.
Empfehlenswerte Alternativen zu MariaDB
Die wohl naheliegendste MariaDB-Alternative stellt MySQL dar, das zu den weltweit beliebtesten relationalen Datenbankmanagementsystemen zählt. Die Open-Source-Lösung punktet mit einer hohen Bedienfreundlichkeit und wird umfassend von Oracle unterstützt, wovon Userinnen und User beispielsweise durch schnelle Fehlerbehebung profitieren. Darüber hinaus zeichnet sich MySQL durch eine hohe Kompatibilität mit Programmiersprachen, Plattformen und Systemen aus, was jedoch ebenso für MariaDB gilt. Einige Linux-Distributionen – etwa Fedora, CentOS und Arch Linux – haben MySQL sogar durch MariaDB als Standard ersetzt.
Unser Guide „MariaDB vs. MySQL“ bietet Ihnen einen detaillierten Vergleich der beiden Datenbankverwaltungssysteme.
Es gibt weitere empfehlenswerte Lösungen, die als Alternativoptionen infrage kommen. MongoDB punktet beispielsweise mit grenzenloser horizontaler Skalierbarkeit und ist speziell für große Datenmengen konzipiert. Dank leistungsstarker Skalierungsoptionen eignet sich auch Apache Cassandra ideal für Big-Data-Anwendungen. Firebase von Google wurde hingegen für den mobilen Einsatz optimiert.